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Nasennebenhöhlenchirurgie

Nasennebenhöhlenchirurgie

Genetische Faktoren aber auch Umwelteinflüsse wie z.B. Bakterien, Viren oder Pilze können zu Infektionen der Nase mit ihren angrenzenden Nasennebenhöhlen führen und sich später zu chronischen Infekten entwickeln. Entzündlich veränderte Schleimhäute verengen die natürlichen Ausführungsgänge der Nasennebenhöhlen. Mit einer an der Erlanger Hals-Nasen-Ohren-Klinik entwickelten Methode der "minimal invasiven" Operation wird die Belüftung der Nasennebenhöhlen wiederhergestellt und somit eine Ausheilung der Nasennebenhöhlen ermöglicht.

Bildgebung vor Operation: Computertomographisches Bild mit deutlicher Darstellung einer Teilverschattung aller Nasennebenhöhlen.

Befund vor Operation: Hier erkennt man einen durch massive Polypen verlegten mittleren Nasengang. Der Patient wurde bereits einmal erfolglos operiert.

Befund während der Operation: Hier erkennt man bei intraoperativer Computernavigation deutlich die anatomischen Gegebenheiten im Bereich der Keilbeinhöhle. Der Carotiskanal liegt auf der rechten Seite teilweise ohne knöcherne Begrenzung frei.

Befund nach Operation: Hier ist das Operationsgebiet nach endoskopischer Nasennebenhöhlen-
operation zu erkennen. Das Photo entstand 3 Monate nach Operation. Deutlich ist der weite Zugang zur Stirnhöhle dargestellt. Die Schädelbasis wurde vollständig von posterior nach anterior dargestellt.

Befund nach Operation: Zusätzlich sieht man bei Schwenkung der Optik zur lateralen Wand hin, einen groß angelegten Zugang zur Kieferhöhle. Die reizlose Schleimhaut im Bereich der Kieferhöhlenhinterwand ist deutlich zu erkennen.

Allgemeines zu entzündlichen Erkrankungen der Nasennebenhöhlen:
Immer mehr Patienten klagen über Beschwerden im Bereich der Nase und Nasennebenhöhlen, wie zum Beispiel behinderte Nasenatmung, verstärktes Naselaufen, Kopf- und Gesichtsschmerzen, Riechminderung und häufige Erkältungen. Untersucht man die Nase finden sich häufig entzündlich veränderte hyperplastisch-ödematöse Schleimhäute oder traubenförmige, glasig-transparente, blassgraue Schleimhautaussackungen. Diese Schleimhautaussackungen nennt man auch Nasenpolypen, Polyposis nasi oder polypöse Pansinusitis.

Ursachen für eine chronische Nasennebenhöhlennetzündung:
Unterschiedliche Ursachen können zu einer Entzündung der Schleimhaut und Zunahme von entzündlichem Gewebe führen, doch die eigentliche Ursache bleibt dem Patienten oft verborgen. In der Folge werden die Öffnungen der Nasennebenhöhlen verlegt und der Transport von Schleim behindert. Der Schleim sammelt sich in den Nebenhöhlen an. Es kommt dann zu einem Circulus vitiosus entzündlicher Reaktionen. Versagen medikamentöse Behandlungsansätze wie zum Beispiel Antibiotika, kortisonhaltige Nasensprays oder Tabletten, dann wird eine Operation der Nase und der Nasennebenhöhlen notwendig. In der Zusammenschau aller vom Patienten geäußerten Beschwerden, sorgfältiger hno-ärztlicher Untersuchung, röntgenologischen Untersuchungen (Computertomogramm der Nasennebenhöhlen) und Funktionsprüfungen wird für jeden Patienten der beste Weg zur Verbesserung der Situation gesucht.

Chirurgie der Nasennebenhöhlen:
In der modernen Nasennebenhöhlenchirurgie wird versucht den krankhaften Prozess von der Nase aus zu sanieren und dabei die Funktion von Nase und Nasennebenhöhlen möglichst wenig zu beeinträchtigen. Hierzu werden optische Hilfsmittel wie Mikroskop und Endoskop sowie Spezialinstrumente, ggf. auch der Laser eingesetzt. Bei den entzündlichen Nebenhöhlenerkrankungen liegt das Hauptaugenmerk darauf, möglichst wenig eingreifend (minimal invasiv) vorzugehen, die Engstellen gezielt zu erweitern und gesunde Schleimhaut weitgehend zu erhalten. Der verbleibenden Schleimhaut wird so die Möglichkeit zur Erholung gegeben. An der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg wurde schon in den 70-iger Jahren von Prof. Wigand ein weltweit anerkanntes und verwendetes endoskopisch endonasales Konzept der Nasennebenhöhlenchirurgie entwickelt und intensiv sowohl klinisch als auch wissenschaftlich weiterentwickelt. Langzeituntersuchungen bestätigen den Erfolg dieser Methode sowohl durch langfristige Beschwerdelinderung bei ca. 80% aller operierten Patienten, als auch durch Besserung von asthmoiden Beschwerden, chronischen Bronchitiden und Infektanfälligkeit. Aber nicht nur bei der Behandlung von chronisch entzündlichen Erkrankungen der Nasennebenhöhlen sondern auch bei der Behandlung akuter Komplikationen und Tumorerkrankungen hat sich das minimal invasive Konzept der endonasalen endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie bewährt. Mit der Computersassistierten-Chirurgie (CAS) stehen Verfahren zur Verfügung die eine sicheres und exaktes Entfernen von erkranktem Gewebe ermöglichen. Anhand einer individuellen Beratung wird das Ausmaß der Operation festgelegt.