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Mikrochirurgie des Ohres und seitlichen Schädelbasis

Mikrochirurgie des Ohres und seitlichen Schädelbasis

Nach eingehender klinischer und apparativer Diagnostik werden bei insgesamt 700 Mittelohreingriffen pro Jahr sämtliche mikrochirurgischen Techniken der Mittelohrchirurgie angewandt. Die überwiegende Mehrzahl der Eingriffe wird kosmetisch unauffällig durch den äußeren Gehörgang (endaural) durchgeführt. Zur Hörverbesserung werden defekte Gehörknöchelchenketten entweder mit patienteneigenem Materialien oder mit Titanprothesen wieder hergestellt. In bestimmten Fällen wird auch ein Laser für Operationen eingesetzt. Bestimmte Formen der Schwerhörigkeit werden mit implantierbaren Hörgeräten oder mit Cochlear Implantaten therapiert.

Implantierbare Hörgeräte

Bei den implantierbaren Hörsystemen werden Knochenleitungsimplantate und Mittelohrimplantate von Cochlea Implantaten (CI) unterschieden.

Die implantierbaren Hörgeräte im Mittelohr dienen der Versorgung einer dauerhaften Innenohrschwerhörigkeit oder kombinierten Schwerhörigkeit, welche durch ein konventionelles akustisches Hörgerät nicht befriedigend ausgeglichen werden kann. An unserer Klinik wird erfolgreich mit der Vibrant Soundbridge (Med-el) gearbeitet. Der Vorteil dieses Systems liegt darin, dass der Schall durch eine Verstärkung direkt an den Gehörknöchelchen des Mittelohres zum Innenohr weitergeleitet wird. Es resultiert eine natürlichere Klangqualität ohne störende Rückkoppelungseffekte (Pfeifen). Das einzige äusserlich befestigte Teil ist der schallaufnehmende Audioprozessor, der oberhalb des Ohres unter den Haaren magnetisch an der Kopfhaut haftet und jederzeit abgenommen werden kann. Hier gelangen sie zu weiteren Informationen über die Vibrant Soundbridge.

Die Bei der Versorgung von Schallleitungsschwerhörigkeiten werden unter anderem das BAHA-System (bone anchored hearing aid) und die Bonebridge erfolgreich eingesetzt. Diese Systeme kommen bei einer reinen Schallleitungsschwerhörigkeit und leichter- bis mittelgradiger kombinierter Schwerhörigkeit sowie einseitiger Taubheit in Frage.

Die operative Technik zum Einsetzen dieser Implantate gleicht der anderer Routine-Mittelohreingriffe. Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt und dauert ca. 1 - 1,5 Stunden. Wie bei anderen mikrochirurgischen Ohreingriffen können die Patienten einige Tage nach der Operation wieder mit den normalen Alltagsaktivitäten beginnen. Nach einer mehrwöchigen Wundheilungsphase zu Hause kann mit der Systemaktivierung und Einstellung begonnen werden. Eine weitere Betreuung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem heimischen Hörgeräteakustiker.

Cochlea Implantate (CI) werden für die Rehabilitation bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit oder zur Therapie bei Ertaubung im Kindes- und Erwachsenenalter eingesetzt. CI´s stimulieren bei ausgefallenen Sinneszellen in der Hörschnecke (Cochlea) die Fasern des Hörnerven elektrisch. Diese elektrischen Impulse werden dann an das Sprachzentrum im Gehirn weitergeleitet. Zuvor werden Schallwellen über ein Mikrophon an einen Sprachprozessor geleitet.
Dieser kodiert die wesentlichen Sprachanteile. Über eine Sende- und Empfängerspule werden diese elektrischen Impulse dann über ein Elektronenbündel in die Cochlea und an die Hörnervenfasern gebracht. Auch diese Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Die einzelnen Schritte der Operation entsprechen überwiegend denen anderer mikrochirurgischer Ohroperationen. Die Operationsdauer beträgt ca. 1 - 1,5 Stunden. Ähnlich wie bei den Mittelohrimplantaten beträgt der stationäre Aufenthalt nach dem Eingriff ca. 3 Tage. Nach einer mehrwöchigen Phase der Wundheilung erfolgt dann die Einstellung der elektrischen Signale mit Hilfe des Sprachprozessors. Daran anschließend wird eine ausführliche Hör- und Sprachtherapie in unserem CI-Zentrum CICERO durchgeführt.