Hörverbessernde Operationen
Neben der Hördiagnostik BERA (Hirnstammaudiometrie) in Narkose bieten wir auch die operative Behandlung von Paukenergüssen an.
Was ist ein Paukenerguss?
Paukenerguss bedeutet Schleim oder Flüssigkeit befindet sich im Mittelohr und beeinträchtigt die Schallübertragung ins Innenohr, das Kind hört schlecht. (sog. Schallleitungsstörung).
Paukenergüsse und behinderte Nasenatmung findet man häufig bei Kindern bis zum 6. Lebensjahr. Grund ist oft eine vergrößerte Rachenmandel, im Volksmund "Polypen" genannt. Der Eingang der Ohrtrompete (Verbindung vom Nasenrachen ins Mittelohr) wird verlegt und Keime steigen ins Mittelohr auf.
Was passiert bei der hörverbessernden Operation?
Bei häufig wiederkehrenden, schwerwiegenden Paukenergüssen führen wir eine so genannte "Mittelohrsanierung" durch. Dabei wird unter mikroskopischer Kontrolle ein Schnitt ins Trommelfell gemacht und der im Mittelohr befindliche Erguss abgesaugt. Anschließend wird noch ein kleines Röhrchen platziert, welches den Trommelfellschnitt offen halten soll. So ist eine längere Belüftung des Mittelohres von außen gewährleistet, der Schleim kann weiter abfließen und die Mittelohrschleimhaut ausheilen. Wir verwenden "Tübinger Röhrchen" (Silber vergoldet), diese sind sehr gut verträglich. Das Röhrchen stößt sich nach ca. 6 Monaten wieder ab und kann dann durch den HNO-Arzt aus dem Gehörgang geborgen werden. Der Trommelfellschnitt schließt sich meist von selbst.
Um einer erneuten Paukenergussbildung vorzubeugen, entfernen wir in der Regel im Rahmen der Mittelohrsanierung auch die Rachenmandel. Diese sog. Adenotomie erfolgt mit einem Ringmesser unter Spiegelkontrolle. Nach einer Adenotomie werden die Kinder wegen der Nachblutungsgefahr für eine Nacht stationär bei uns überwacht. Nachblutungen bei diesem Eingriff sind aber viel seltener als beispielsweise bei einer Operation der Gaumenmandeln.