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Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie

Schilddrüsensprechstunde

Schilddrüsenerkrankungen

Spezialsprechstunde

Zeiten
Donnerstag: 09.00--15.30 Uhr

Adresse

Waldstr. 1
91054 Erlangen

Raum
Hochschulambulanz

Kontakt für Terminvergabe
Terminvergabe nur nach Absprache
Hinweis

Im Rahmen der Spezialsprechstunde werden in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Nuklearmedizin und der Endokrinologie Veränderungen der Schilddrüse und der Nebenschilddrüsen mittels Anamnese, klinischer Untersuchung und Ultraschall abgeklärt, ggf. minimalinvasiv Proben entnommen (Feinnadelaspiration und Grobnadelbiopsie) und, falls notwendig, die (Teil-)Entfernung der Schilddrüse geplant.

Weitere Informationen zur Schilddrüsenchirurgie

 

Mitzubringen
  • Versicherungsnachweis (Krankenkassenkarte)

Diagnostik: risikoarm und effektiv

Für eine sichere Diagnosestellung kommen an der HNO-Klinik besonders schonende Verfahren zum Einsatz – allen voran der hochauflösende Ultraschall und die ultraschallgesteuerte Feinnadelpunktion. Beide Methoden sind schmerzfrei, risikoarm und sehr gut verträglich.

Der Ultraschall ermöglicht eine präzise bildgebende Untersuchung des sensiblen Halsbereichs ganz ohne Strahlenbelastung. Veränderungen in der Schilddrüse oder im angrenzenden Gewebe werden frühzeitig sichtbar. Zudem liefert das Ultraschallbild erste Hinweise auf die Beschaffenheit eines Knotens oder Tumors.

Ergänzend bietet die Feinnadelpunktion eine effektive Möglichkeit, Zellmaterial aus verdächtigen Arealen zu gewinnen. Mit einer dünnen Hohlnadel werden unter lokaler Betäubung kleine Gewebe- oder Flüssigkeitsproben entnommen, ohne sichtbare Narben und in der Regel ohne nennenswerte Beschwerden. Die Auswertung der Proben erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie unter der Leitung von Prof. Dr. Arndt Hartmann.

Die gesamte Diagnostik wird interdisziplinär abgestimmt – in enger Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin (Leitung: Prof. Dr. Torsten Kuwert) sowie der Endokrinologie der Medizinischen Klinik 1 (Prof. Dr. Marianne Pavel, Leitung: Prof. Dr. Markus F. Neurath). So entsteht ein präzises, individuell abgestimmtes Bild der Erkrankung als Grundlage für die bestmögliche Therapieentscheidung.

Therapie: minimalinvasiv und präzise

Operationen an der Schilddrüse erfordern höchste Präzision, denn in direkter Nachbarschaft liegen empfindliche Strukturen wie der Stimmbandnerv, die Luftröhre und der Kehlkopf.

An der HNO-Klinik Erlangen wird deshalb mit besonderer Sorgfalt operiert. Zum Einsatz kommen feinste mikrochirurgische Instrumente, die Haut und Gewebe des Halses nur minimal verletzen. Zusätzlich sichert ein intraoperatives Nervenmonitoring die Funktion der empfindlichen Nervenstrukturen: Während des Eingriffs wird ihre Aktivität kontinuierlich akustisch und bildlich überwacht. Winzige elektrische Impulse prüfen, ob die Nervenbahnen intakt bleiben – ein entscheidender Sicherheitsvorteil für die Patientinnen und Patienten. Unterstützt wird diese Präzisionsarbeit durch die Verwendung einer Lupenbrille, die dem Operateur eine stark vergrößerte Sicht auf das Operationsfeld ermöglicht, auch auf kleinste Strukturen wie die Nebenschilddrüsen.

Eine zusätzliche Hilfe bietet die intraoperative Autofluoreszenz: Ohne Einsatz von Kontrastmitteln ermöglicht sie die optische Darstellung der Nebenschilddrüsen und erleichtert so insbesondere die Identifikation gelegentlich schwer auffindbarer Nebenschilddrüsenadenome.

Ein weiterer Vorteil der Erlanger HNO-Klinik ist bei geeigneter Indikation die Anwendung einer minimalinvasiven nicht-endoskopischen Technik (MINET) zur Entfernung von Schilddrüsen- oder Nebenschilddrüsenbefunden. Dabei erfolgt der Eingriff über eine lediglich 2,0–2,5 cm lange Inzision. Im Vergleich zur klassischen Operation ist das Zugangstrauma deutlich geringer. Die Technik erlaubt eine besonders gewebeschonende Präparation, führt zu weniger postoperativen Schmerzen, einer verkürzten Erholungszeit und zu einer insgesamt höheren Akzeptanz des Eingriffs bei den Patientinnen und Patienten.

Nachsorge: kompetent und fachübergreifend

Mit der Operation ist die Behandlung noch nicht abgeschlossen. Auch nach dem stationären Aufenthalt begleitet die HNO-Klinik Erlangen ihre Patientinnen und Patienten weiter – in enger Abstimmung mit niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten.

Ob ein Tumor gut- oder bösartig ist, beeinflusst das weitere Vorgehen entscheidend. Bei gutartigen Befunden ist in der Regel lediglich eine Narbenkontrolle etwa zehn Tage nach der Operation erforderlich.

Im Falle eines bösartigen Tumors erfolgt die weitere Betreuung interdisziplinär: In der sogenannten Tumorkonferenz beraten sich Spezialistinnen und Spezialisten der HNO-Klinik gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus der Nuklearmedizin, Endokrinologie und Strahlentherapie über das optimale weitere Vorgehen. Eine mögliche Maßnahme ist dabei die Radiojodtherapie (RJT), bei der verbliebenes Schilddrüsengewebe gezielt von innen bestrahlt wird.

Die Nachsorge umfasst regelmäßige Ultraschalluntersuchungen sowie Blutkontrollen. Dabei liefern spezifische Tumormarker wichtige Hinweise auf den Therapieerfolg. Wenn die Schilddrüse vollständig entfernt wurde, ist eine dauerhafte Einnahme von Schilddrüsenhormonen wie L-Thyroxin erforderlich, um die natürliche Hormonfunktion zu ersetzen.

Die Nachsorge an der Erlanger HNO-Klinik basiert auf fundierter Expertise: Die Leiter der Arbeitsgruppe „Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie“ sind regelmäßig als Tutoren und Dozenten bei nationalen und internationalen Fortbildungskursen tätig. Regelmäßige Fortbildungen sichern dabei den hohen Qualitätsstandard der operativen und nachsorgenden Behandlung.

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