Winzige Partikel mit großer Wirkung
Manfred-Roth-Stiftung fördert Forschung zu neuer Diagnosemethode bei Prostatakrebs mit 48.000 Euro
Prostatakrebs rechtzeitig erkennen und dadurch Heilungschancen deutlich verbessern – dieses Ziel hat sich die Sektion für Experimentelle Onkologie und Nanomedizin (SEON, Leiter: Prof. Dr. Christoph Alexiou) der Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie (Direktorin: Prof. Dr. Sarina Müller) des Uniklinikums Erlangen gemeinsam mit dem Radiologischen Institut (Direktor: Prof. Dr. Michael Uder) des Uniklinikums Erlangen und der Klinik für Urologie des Klinikums Fürth (Chefarzt: Prof. Dr. Andreas Blana) gesetzt. Deshalb untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der drei Einrichtungen in ihrem aktuellen Kooperationsprojekt, inwiefern sich superparamagnetische Eisenoxid-Nanopartikel (SPIONs) als Kontrastmittel für die diagnostische Bildgebung von Prostatakarzinomen mittels Magnetresonanztomografie (MRT) und Ultraschall eignen. Die Fürther Manfred-Roth-Stiftung unterstützt das vielversprechende Forschungsvorhaben nun mit einer großzügigen Spende in Höhe von 48.000 Euro an die Forschungsstiftung Medizin am Uniklinikum Erlangen. Im Rahmen des Matching-Funds-Programms des Uniklinikums Erlangen wird die Summe auf insgesamt 60.480 Euro aufgestockt.
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern: Etwa 75.000 von ihnen erhalten in Deutschland jährlich diese Diagnose. Obwohl die Erkrankung bei rechtzeitiger Diagnose meist gut behandelbar ist, wird der Tumor in etwa zehn Prozent der Fälle nicht oder erst zu spät erkannt – oft, weil herkömmliche bildgebende Verfahren wie MRT und Ultraschall an ihre Grenzen stoßen. Hier setzt das Forschungsteam um Prof. Dr. Christoph Alexiou, Leiter von SEON, an: SPIONs sollen künftig als hochwirksames Kontrastmittel eingesetzt werden, um Tumorgewebe in bildgebenden Verfahren früher und deutlicher sichtbar zu machen. „Diese Nanopartikel lassen sich im Labor so funktionalisieren, dass sie auf spezifische biologische und chemische Umgebungen reagieren. Aufgrund ihrer geringen Größe verteilen sie sich zudem äußerst effizient im Tumorgewebe und bleiben dort für längere Zeit. Dies könnte die Qualität der Bildgebung erheblich verbessern“, erklärt Prof. Alexiou. „Dank der Unterstützung der Manfred-Roth-Stiftung können wir diesen aussichtsreichen nanomedizinischen Ansatz weiterentwickeln – mit dem Ziel, die Diagnostik der häufigsten Krebserkrankung bei Männern entscheidend zu optimieren.“
Über die Manfred-Roth-Stiftung
Die gemeinnützige Manfred-Roth-Stiftung unterstützt neben sozialen, kulturellen und bildungsfördernden Projekten auch die wissenschaftliche Arbeit in Forschung und Medizin. Die nach dem 2010 verstorbenen Fürther Unternehmer und Gründer der Handelskette Norma benannte Stiftung folgt damit den Vorgaben Manfred Roths, der schon zu Lebzeiten Projekte für das Gemeinwohl großzügig förderte.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoph Alexiou
09131 85-33142
christoph.alexiou(at)uk-erlangen.de