Früherkennung? Macht Sinn!
Kopf-Hals-Tumoren frühzeitig erkennen und Risikofaktoren vermeiden: Erlanger HNO-Klinik unterstützt Aktionskampagne „Make Sense“
Anhaltende Heiserkeit, Schluckbeschwerden, einseitige Halsschmerzen oder ein tastbarer Knoten am Hals – und das schon seit über drei Wochen? Dann ist ärztlicher Rat gefragt! Denn: Solche Beschwerden können erste Warnzeichen für Kopf-Hals-Tumoren sein. Um Menschen weltweit für Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich und vor allem für deren Frühsymptome zu sensibilisieren, hat die European Head and Neck Society ihre „Make Sense Campaign“ ins Leben gerufen. Auch die Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie (Direktorin: Prof. Dr. Sarina Müller) des Uniklinikums Erlangen beteiligt sich daran und möchte in der Aktionswoche vom 15. bis 20. September 2025 auf die Bedeutung frühzeitiger Diagnostik sowie gezielter Prävention aufmerksam machen. „Je früher der Tumor entdeckt wird und je kleiner er damit ist, desto besser sind die Heilungschancen“, betont Prof. Müller. „Sensibilisierung und Früherkennung machen deshalb vor allem eines: Sinn!“
Kopf-Hals-Tumoren sind die siebthäufigste Krebsart in Europa – sie treten etwa halb so oft auf wie Lungenkrebs, aber doppelt so häufig wie Gebärmutterhalskrebs. Trotz steigender Fallzahlen ist das öffentliche Bewusstsein für diese bösartige Erkrankung nach wie vor gering. Häufig werden Tumoren im Kopf-Hals-Bereich erst in einem späten Stadium erkannt – was eine erfolgreiche Behandlung deutlich erschwert. Besonders gefährdet sind Menschen, die regelmäßig rauchen und/oder Alkohol konsumieren. Auch eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) gilt als bedeutender Risikofaktor für die Entstehung von Krebs in diesem Bereich.
In besten Händen
Sollte der Verdacht auf einen Tumor im Kopf-Hals-Bereich im Raum stehen, finden Patientinnen und Patienten im Kopf-Hals-Tumorzentrum (Sprecher: Prof. Dr. Dr. Marco Kesting, Sprecherin: Prof. Dr. Sarina Müller) des Uniklinikums Erlangen besonders gute Strukturen vor: „Wir bieten hier Diagnose, Behandlung und Nachsorge unter einem Dach an. Deswegen bleibt alles in einer Hand und wir können jeden einzelnen Schritt individuell an die Patientin bzw. den Patienten anpassen“, erklärt Prof. Müller. Dabei verfolgt die Einrichtung einen ganzheitlichen Ansatz, wie die Expertin betont: „Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit sind in unserem Therapieangebot fest verankert. So haben wir vor wenigen Monaten einen wöchentlichen Stammtisch für Patientinnen und Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren etabliert, bei dem sich Betroffene und Angehörige in geschützter Atmosphäre austauschen können.“ Das Angebot ist in Deutschland einmalig und findet jeden Mittwoch von 9.00 bis 12.00 Uhr in der Cafeteria der HNO-Klinik statt – und damit zeitgleich zur Sprechstunde für Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich sowie zur Sprechstunde für Tumornachsorge im Kopf-Hals-Bereich. Begleitet werden die Treffen stets von Mitgliedern des Landesverbands für Kehlkopfoperierte und Kopf-Hals-Tumor-Erkrankte e. V., die ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit der Erkrankung teilen und Orientierung geben.
Fachsymposium für alle
Im Rahmen der „Make Sense Campaign“ findet am Mittwoch, 17. September 2025, von 16.00 bis 19.45 Uhr, zudem das „Fränkische Symposium Kopf-Hals-Onkologie – Universitätsmedizin meets Praxis“ statt – eine Kooperationsveranstaltung der Projektgruppe „Kopf-Hals-Tumoren“ des Tumorzentrums Erlangen-Nürnberg der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie des Kopf-Hals-Tumorzentrums des Uniklinikums Erlangen. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr aktuelle Entwicklungen in der Therapie von Kopf-Hals-Tumoren, insbesondere schonende chirurgische und radioonkologische Behandlungsverfahren. Expertinnen und Experten beleuchten in ihren Vorträgen moderne, interdisziplinäre Ansätze und neue Erkenntnisse aus der Forschung. Das Symposium richtet sich sowohl an medizinisches Fachpersonal als auch an interessierte Bürgerinnen und Bürger. Eine Anmeldung ist erforderlich und kann per E-Mail an kht-zentrum(at)uk-erlangen.de oder telefonisch unter 09131 85-33601 erfolgen. Veranstaltungsort ist der Hörsaal Östliche Stadtmauerstraße 11, 91054 Erlangen.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Sarina Müller
09131 85-33156
hno(at)uk-erlangen.de