Informationen für Erwachsene
Wenn die Schwerhörigkeit ein gewisses Ausmaß überschreitet, ist mit konventionellen Hörgeräten kein ausreichendes Sprachverständnis mehr zu erreichen. In diesem Fall kann ein Cochlear Implant (CI) eine sinnvolle Alternative sein. Spezielle Untersuchungen hierfür finden an der HNO-Klinik in Erlangen statt.
Die Voruntersuchung
Die Voruntersuchungen werden in der Regel ambulant durchgeführt, ein Klinikaufenthalt ist nur im Ausnahmefall nötig. Die Untersuchungen im Vorfeld einer möglichen CI-Implantation umfassen spezielle Hör- und Sprachtests, eine erneute Hörgeräteüberprüfung und gegebenenfalls eine Optimierung der Einstellung. Außerdem werden weitere Computerhörtest (BERA, OAE) und Gleichgewichtstests durchgeführt. Erforderlich sind auch bildgebende Untersuchungen wie Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT). Parallel finden im CICERO erste Informations- und Beratungsgespräche über die Operation, die Technik und einen möglichen Hörgewinn bei einer CI-Versorgung statt.
Spricht der Gesamtbefund aller Untersuchungen für ein CI, wird ein Termin für die Implantation ausgemacht.
Die Operation
Für eine CI-Implantation an der HNO-Klinik in Erlangen ist ein stationärer Aufenthalt von etwa einer Woche nötig. Anreise ist am Tag vor der Operation. Neben regelmäßigen medizinischen Kontrollen finden weitere Beratungsgespräche statt, in denen der Patient auf das neue Hören vorbereitet wird. Direkt nach der Operation wählt der Patient auch die Art und Farbe des Sprachprozessors. Jeder Patient erhält im CICERO einen Patientenausweis, der als Nachweis für das Implantat (z.B. bei Flugsicherheitskontrollen) dient.
Erstanpassung und Nachsorge
Zwei bis vier Wochen nach Wundheilung kommt der Patient für fünf Tage teilstationär oder stationär zur Erstanpassung ins CICERO. Neben der täglichen Einstellung des Sprachprozessors finden auch Hör- Sprachtherapien statt. Die Patienten werden in dieser Zeit im CICERO bzw. in der benachbarten Bettenstation der Klinik untergebracht.
Nach dieser ersten Woche kommt der CI-Patient zu monatlichen ambulanten Kontrollen ins CICERO. Dabei werden die Intervalle zwischen den einzelnen Terminen immer größer (von anfänglich monatlichen bis hin zu jährlichen Kontrollen). Bei den Terminen werden Hör- und Sprachtests durchgeführt und der Sprachprozessor angepasst. Außerdem können die Patienten Informations- und Beratungsgespräche mit den CICERO-Mitarbeitern führen sowie fachärztliche Kontrollen wahrnehmen. Eine umfassende technische Versorgung und Beratung ist jederzeit gewährleistet.
Als zusätzlicher Service können im CICERO externe Zusatzgeräte für das CI wie Telefone und FM-Anlagen vor Ort getestet oder auch ausgeliehen werden. Wenn dies gewünscht wird oder eine logopädische Versorgung vor Ort nicht möglich ist, können die Patienten außerdem an regelmäßigen ambulanten Hör- und Sprachtherapien im CICERO teilnehmen.
Für Patienten mit sehr hohen kommunikativen Ansprüchen besteht die Möglichkeit einer stationären CI-Rehabilitation. Diese kann auch in speziellen Kliniken erfolgen (Adressliste unter „Links“). Der Sozialdienst der HNO-Klinik unterstützt die Beantragung solcher Maßnahmen bei den zuständigen Kostenträgern.