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Stimmangleichung bei Transsexualität

Stimmangleichung bei Transsexualität

Stimmtherapie bei Transsexualität

Die Stimme stellt ein bedeutendes Ausdruckselement des Menschen dar. Durch sie werden Emotionen, Haltungen und Persönlichkeit ausgedrückt. Sie ist sowohl Ausdruck von sozialer Rolle und kultureller Zugehörigkeit als auch ein sekundäres Geschlechtsmerkmal.
Die Geschlechterzuordnung geschieht vorwiegend über Sprachmelodie, Tonfall und Stimmhöhe. Während für männliche Stimmen eine monotonere und vollere Stimmführung typisch ist, zeigen weibliche Stimmen einen melodiöseren und helleren Klang.

Stimmangleichung

Bei Transmännern kommt es durch die Hormoneinnahme (Androgene) zu einer Zunahme der schwingenden Stimmlippenmasse und damit zu einer Stimmsenkung.
Bei Transfrauen lässt sich die Stimme nicht durch eine Hormontherapie verändern. Je nach anatomischen und funktionellen Voraussetzungen werden passende Möglichkeiten für das Erreichen der Stimmangleichung gewählt. Hierbei ist häufig eine logopädische Therapie erfolgsversprechend. Die Logopädinnen der phoniatrischen und pädaudiologischen Abteilung haben sich auf das Stimmtraining für Transgender spezialisiert. Nach einer ausführlichen Befundung werden gemeinsam individueller Übungen erarbeitet, um einen weiblicheren und authentischen Stimmklang zu erreichen. Neben verbalen werden auch die nonverbalen Bereiche gemeinsam betrachtet.
Je nach Indikation kann die Stimmtherapie im ambulanten Setting (1-2xwöchentlich) oder im teilstationären Setting (5-10x wöchentlich) stattfinden.

Ferner sind in der Phoniatrie des Universitätsklinikums Erlangen operative Maßnahmen zu Stimmangleichung möglich. Diese werden in einer ausführlichen Diagnostik abgewogen und gemeinsam mit dem Klienten ausführlich diskutiert (Phonochirugie).